Freediving und Yoga sind Werkzeuge zur Erkenntnis des eigenen Körpers und Geistes. Während des Freitauchens mit angehaltenem Atem spielen Konzentration und Körperkontrolle sowie das Bewusstsein für alle Prozesse in der ungewohnten Umgebung eine führende Rolle. Yoga-Techniken unterstützen Freediver und Schwimmer dabei, ihren Körper besser zu kontrollieren.
Apnoe-Yoga zur Atemschulung
Diese Technik wurde speziell entwickelt, um die Ausdauer von Freedivern in der Tiefe zu steigern. Der Autor der Methode, Alexandr Dudov, entwarf die Übungen ursprünglich für seine eigenen Bedürfnisse. Die individuellen Asanas des Apnoe-Yogas ermöglichten es dem Begründer der Praxis, tiefer zu tauchen. Seine persönlichen Rekorde wurden zur Grundlage für die Arbeit mit Schülern, die ebenfalls bemerkenswerte Ergebnisse erzielten.
Apnoe-Yoga-Training:
Apnoe-Yoga basiert auf der Atemkontrolle und der Öffnung des Brustkorbs. Die Atemanhaltephasen während des Trainings sind kurz und folgen einem bestimmten Rhythmus. Der Übungszyklus hat eine klare Struktur. Im Laufe der Praxis wurden mehrere deutlich unterschiedliche Programme entwickelt. Diese sind darauf ausgerichtet, die Dauer des Atemanhaltens zu trainieren, den Atemrhythmus zu optimieren, die Aufmerksamkeit auf die inneren Reaktionen des Körpers zu konzentrieren und den Geist zu klären.
Die Praxis beinhaltet zahlreiche dynamische Übungen, die Energiezufuhr gewährleisten und den Denkvorgang von ineffizienten, ablenkenden Reaktionen befreien. Dieses Yoga führt zu Klarheit und schützt den Geist davor, in Meditation zu versinken.
Die Technik ist noch relativ jung und wird nicht groß beworben. Der Autor arbeitet an einem Buch, dem sogenannten “Praxis-Baukasten”, in dem alle Programme der Apnoe-Yoga-Methode ausführlich beschrieben werden.
Plavita-Sadhana von Sidorsky
Diese spezielle Schwimm-Yoga-Technik wird auch von Olympioniken in ihren Trainings genutzt. Plavita-Sadhana könnte man als Atemgymnastik im Wasser bezeichnen. Sie umfasst verschiedene Schwimmstile, sowohl unter Wasser als auch an der Oberfläche, kombiniert mit unterschiedlichen Atemrhythmen.
Beispiele für Atemkontrollübungen in Plavita-Sadhana:
Beispiele für Ausdauertraining:
Training im Pool mit Plavita-Sadhana:
Das System wurde von A.V. Sidorsky entwickelt und basiert auf einer Mischung aus “Umschließung” oder Plavini-Pranayama, meditativer Konzentration und klassischem Schwimmen – sowohl sportlich als auch unter Wasser oder im Freediving.
Die Übungen in Plavita-Sadhana variieren in Distanz und Belastung. Sie umfassen Atemanhaltephasen, wechselnde Wassertiefen und Atemrhythmen. Ohne Schwimmkenntnisse ist die Beherrschung des Schwimm-Yogas nicht möglich – zuerst muss man gut schwimmen können und sich im Wasser wohlfühlen, um sich anschließend auf die Atmung zu konzentrieren.
Die unten stehende Tabelle zeigt die gemeinsamen Elemente des Trainings:
Trainingsübersicht für Schwimm-Yoga
Die Atempraxis im Wasser fördert die Ausdauer, lehrt ein angenehmes Atemanhalten und die Entspannung der beim Schwimmen nicht beanspruchten Muskeln, wodurch der Sauerstoffverbrauch gesenkt wird. Schon in den ersten Sitzungen lernt der Taucher, die Panik bei Luftmangel zu überwinden und so Sauerstoff zu sparen.
Pranayama im Wasser: Plavini-Pranayama
Volle Atemkontrolle kann durch Pranayama im Wasser erreicht werden – eine Atemübung, die auf die Entwicklung der Lungen, das Schluckatmen, die Arbeit mit dem Zwerchfell, das Verständnis des eigenen Körpers und die Kontrolle des Bewusstseins abzielt.
Pranayama verändert das Gleichgewicht von Sauerstoff und Kohlendioxid auf effektivste und sicherste Weise und bereitet den Körper auf die ungewohnte Wasserumgebung vor.
Pranayama und Atemtechniken:
Plavini-Pranayama ist eine eher ungewöhnliche Praxis. Ihr Kern besteht darin, Luft durch die Speiseröhre zu schlucken und so eine Luftreserve im Körper zu schaffen. Plavini-Pranayama wird selten praktiziert, da es nur wenige qualifizierte Trainer gibt und sie eine spezifische Anwendung hat – das Schweben an der Wasseroberfläche.
Atemtechnik mit dem Zwerchfell:
Von professionellen Sportlern anerkannte Yoga-Praktiken sind eine ernsthafte Wissenschaft. Es ist sehr wichtig, einen kompetenten Lehrer zu finden, der Sie anleitet und Ihnen hilft, den richtigen Weg in körperlichen und spirituellen Übungen einzuschlagen. Das Wichtigste ist, richtig zu beginnen und immer die Sicherheitsregeln einzuhalten.