Irland, das den größten Teil der gleichnamigen Insel einnimmt, wird von starken Atlantikwellen geprägt, die vom mächtigen Golfstrom herangezogen werden. Die einzigartige rauhe Natur, Surfspots von Weltrang, eine ausgebaute Infrastruktur und gute Verkehrsanbindung haben das Surfen in Irland sowohl für Einheimische als auch für Reisende attraktiv gemacht.
Die Insel mit den Maßen 450x300 km hat eine ausgedehnte Küstenlinie. Für Surfer sind vor allem die südlichen und vor allem die westlichen Küsten von Interesse, die von zahlreichen Buchten, Fjorden und Flussläufen durchzogen sind.
Hier sind einige der interessanten Surf- und Freizeitorte in Irland:
- Grafschaft Donegal und das Surfparadies Bundoran
- Spots in der Grafschaft Sligo
- Strandhill
- Grafschaft Waterford
- Easkey
- Inch – Grafschaft Clare
- Ballybunion – Grafschaft Kerry
Endlose breite Strände wechseln sich mit imposanten Klippen, Heidehügeln und saftigem Gras ab. Im Wasser verbergen sich Steine und flache, bizarre Riffe, die interessante Wellen erzeugen.
Klima
Der Golfstrom, der entlang der Westküste fließt, bringt Wärme und Feuchtigkeit, sodass das Wetter hier unvorhersehbar sein kann.
- Innerhalb eines einzigen Tages können Sie hier alle Jahreszeiten erleben.
- Man könnte sagen, dass das Wetter hier das ganze Jahr über herbstlich ist – der Sommer ist kühl, der Winter frostfrei.
- Im Januar sind die Surfbedingungen hart: Durchschnittstemperaturen von +5, stürmische Winde vom Nordatlantik, schlechtes Wetter und Wassertemperaturen um die +7 Grad.
- Das günstigste Wetter herrscht von Juli bis August, wenn die Durchschnittstemperatur +17 beträgt, mit intensiver Sonne, das Wasser sich auf +15 erwärmt und die Wellen nicht höher als fünf Meter sind.
- Ab September beginnt die Saison der hohen Wellen, die im Januar ihren Höhepunkt erreichen.
- In Donegal kann der tosende Ozean Wellen von bis zu 23 Metern auf die Küste werfen.
Es gibt auch wärmere Orte, z. B. in Santander, Spanien .
Aufgrund des kühlen Klimas tragen Surfer in Irland Neoprenanzüge mit einer Dicke von mindestens 3 mm sowie Kapuzen, Handschuhe und Neoprenfüßlinge. Ein Regenmantel und ein Regenschirm gehören zur täglichen Ausrüstung der Iren. Regen, grauer Himmel und Küstenwinde, die manchmal extreme Geschwindigkeiten erreichen – wie lässt sich unter solchen Bedingungen surfen? Doch für das Erlebnis der irischen Wellen lohnt es sich, die Tropenreisen aufzuschieben: Die Eindrücke hier sind stark und unvergleichlich! Werfen wir einen Blick auf die irischen Spots, beginnend im Norden.
Grafschaft Donegal und das Surfparadies Bundoran
Donegal – so heißt die nördlichste Grafschaft, die Bucht und ein kleines Städtchen an deren Ufer. Die Umgebung bietet die meisten Surfspots, von „sanften“ Stränden bis zu Riffgebieten: Inishowen, Dunfanagh, Fanad Head, Bloody Foreland, Rossnowlagh, Dungloe und Bundoran.
Hier finden sowohl Anfänger als auch erfahrene Surfer Wellen ganz nach ihrem Geschmack.
Rossnowlagh ist ein Ort südlich von Donegal mit einem 5 km langen Strand in der Nähe.
Hier gibt es Surfschulen und Verleihstationen für Ausrüstung. Mitte August findet hier das Irische Internationale Surffestival statt. Am Strand befindet sich das luxuriöse Hotel Sandhouse mit einem Restaurant, das 4* besitzt und mindestens 85 Euro pro Nacht verlangt.
Das luxuriöse Sandhouse Hotel ist seinen Preis wert
In der Stadt Donegal ist die mittelalterliche Steinburg der O’Donnells interessant, die führend im Kampf der Iren gegen die englischen Eroberer im 15.–17. Jahrhundert waren.
Im Inneren des Waldes gibt es die Ruinen eines Franziskanerklosters aus dem 15. Jahrhundert, in dem das Donegal-Museum untergebracht ist.
Sieben irische Sandstrände wurden mit der Blauen Flagge der Europäischen Union ausgezeichnet. Der beliebteste befindet sich in der Nähe der Stadt Bundoran mit Riffen und Klippenbögen – Spuren von Brandungswellen. Dieser Ort gilt als die Hauptstadt des irischen Surfens, wo berühmte Wellen wie der Peak und Pampa Point auf die Küste treffen und internationale Wettkämpfe stattfinden. Es gibt hier die Surfschule Surfworld Bundoran.
Nomandsurfers ist ein Camp in Bundoran für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene. Hier werden Surfen, Englisch und Reitkurse angeboten.
Für Unterricht, Unterkunft in einer Residenz oder Gastfamilie, Verpflegung mit drei Mahlzeiten, Ausflüge für eine Woche werden mindestens 1160 Euro verlangt. In der Stadt mit 2000 Einwohnern gibt es 28 verschiedene Hotels, darunter 4 Hostels ab 180 Euro. Das Hostel Bundoran Surf Lodge bietet Surfstunden und Exkursionen für seine Gäste an.
Beliebt bei Touristen ist auch das günstige TurfnSurf Lodge. In der Umgebung kann man eine Villa für 317 Euro pro Woche für fünf Personen mieten.
Nicht weit entfernt befindet sich ein Golfclub, der Wasserpark Waterworld Bundoran, Restaurants, Lebensmittel- und Surfläden. Im Wellness-Zentrum von Bundoran werden Gelenkbeschwerden mit einem Extrakt aus Meeresalgen behandelt.
Surfspots in der Grafschaft Sligo
In Sligo locken Surfer die Orte: Strandhill, Easkey, Aughris, Mullaghmore und Enniscrone. Mullaghmore ist eine weit ins Meer hinausreichende Landzunge, auf der ein kleines Dorf mit 150 Einwohnern sowie das Beach Hotel mit Zimmern ab 60 Euro liegen.
Auf der Westseite der Landzunge befinden sich Klippen, und auf der vor dem Meer geschützten Ostseite erstreckt sich ein Sandstrand. Hier finden erfahrene Surfer ideale Bedingungen. Eine mächtige linke Welle mit schnellen, langen und voluminösen Röhren bricht auf den felsigen Grund. Diese „Bestienwelle“ ist äußerst gefährlich und nur für waghalsige Extremsportler beherrschbar, jedoch äußerst konstant.
Um sie zu meistern, ist viel Kraft erforderlich, weshalb Surfer in den letzten Jahren oft ein Jetboard zur Unterstützung nutzen. Diese Welle ist auch durch ihre Stärke bei Flut besonders beeindruckend.
Strandhill
Dieser Ort wird von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen geschätzt. Der Spot ist ein sanfter Beachbreak mit gleichmäßigen Wellen, die das ganze Jahr über leicht zu erreichen sind. Im Winter nehmen die sauberen linken und rechten Barrelwellen an Stärke zu.
Am Strandhill Hostel gibt es eine Surf School, die Kurse sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene anbietet. Die Unterkunft mit Frühstück kostet im Hostel nur 15 Euro.
Neben dem Strand mit großen Dünen und den Algenbädern lockt die prähistorische Kultstätte Carrowmore mit beeindruckenden Megalithen.
In der Nähe gibt es ein komfortables Hotel und einen Golfclub.
Easkey
Der Name bedeutet „reich an Fisch“. Easkey ist ein Küstendorf mit 240 Einwohnern. Der beliebte Spot zieht viele Menschen an. Zwei Breaks unterscheiden sich deutlich voneinander. Die linke Welle ist konstanter und erreicht auf dem Riff Höhen von 3–4,5 Metern. Bei guten Swells bietet das Surfen hier eine wahre Inspiration.
Der legendäre rechte Break ist für perfekte Monsterwellen bekannt, doch solche Bedingungen sind selten; oft enttäuschen die unberechenbaren Wellen selbst erfahrene Surfer. Der Untergrund ist steinig. Im Dorf gibt es Pubs, ein indisches Restaurant und einen Campingplatz in der Nähe.
Zwischen den Surf-Sessions lohnt sich ein Spaziergang zur Easkey-Abtei aus dem 18. Jahrhundert oder zur Burg Rosslea Castle aus dem Jahr 1207. Auch Angeln ist möglich: Im nahegelegenen Fluss gibt es Lachs.
Etwas weiter weg finden sich Spots in den Grafschaften Mayo: Belmullet, Achill Island, Westport/Louisburgh, Carrowniskey – und Clare (Lahinch, Inch, Crab Island), die selten überfüllt sind.
Inch – Grafschaft Clare
Inch ist ein Dorf auf der Dingle-Halbinsel. Die malerische, unberührte Natur und die kraftvollen, gleichmäßigen Wellen bei Swells aus allen Richtungen zeichnen diesen Spot aus. Besonders angenehm ist es hier, mit einem Longboard zu surfen. Der Untergrund besteht aus Riffen und Steinen.
Im Sommer gibt es an dem 5 Kilometer langen Strand eine Surfschule, die von freundlichen Einheimischen geführt wird. Für eine Stärkung bietet das Café Sammy’s, ein Restaurant und eine Strandbar, die perfekte Gelegenheit.
Im Dorf gibt es einen Geldautomaten mit Wechselservice, einen kleinen Laden sowie drei Pensionen mit Restaurants für einen erholsamen Aufenthalt. Ein Mehrbettzimmer für 4–6 Personen kostet ab 15 Euro; ein Standardzimmer für zwei Personen oder Apartments ab 40 Euro. Weitere Aktivitäten: Windsurfen, Kajakfahrten und Angeln.
Ballybunion – Grafschaft Kerry
Ballybunion ist eine kleine Ortschaft mit einer ausgezeichneten Infrastruktur. Der Spot hat einen sandigen Untergrund. Es gibt verschiedene Bedingungen: Beach Break – Wellen am Strand, Point Break – Wellen, die gegen Unterwasserfelsen brechen, und Reef Break – Wellen, die sich an Riffen oder Felsen brechen.
Die rechten Wellen sind gut geformt, oft kraftvoll und funktionieren besonders bei Flut. Am Abend kann man hier entspannt surfen. Ein schöner Bonus: Die Möglichkeit, Delfine zu beobachten. Drei Hotels im Dorf bieten hervorragenden Service und ausreichend Zimmerkapazitäten.
Diamond Coast Hotel, Ballybunion
Das luxuriöse Gästehaus 19th Golf, benannt nach seiner Nähe zum Golfclub, wurde 2012 als das beste in Irland ausgezeichnet. Beliebt ist auch das Hostel Ocean mit einer Bar, das ab 28 Euro kostet. Neben Golf werden auch Fahrradtouren und Reiten angeboten. Sehenswürdigkeiten wie das Carrigaholt Castle, das 10 Kilometer entfernt liegt, sind ebenfalls einen Besuch wert.
Grafschaft Waterford
Im Süden Irlands liegt die Stadt Waterford, die 914 von den Wikingern gegründet wurde. In der Nähe befindet sich der Badeort Tramore mit einem 5 Kilometer langen Strand und hervorragenden Surfmöglichkeiten. Das Nachbardorf Dunmore East bietet viele ruhige Buchten, darunter die beliebteste, Lady Bay – ein Paradies für Surfer. Die Abwesenheit von Menschenmassen und die konstanten, perfekten Wellen machen diesen Spot zu einem der besten in Irland.
Dunmore East, Irland
Es gibt sowohl linke als auch rechte Breaks, aber das wahre Vergnügen bietet die linke Welle, die vom Riff herunterläuft. Der Boden besteht aus Steinen, und es gibt Strömungen. In Tramore kosten Hostels ab 17 Euro, Hotels ab 30 Euro, in Dunmore East sind sie etwas teurer.
In Waterford besucht man das Museum für Geschichte im alten normannischen Reginald’s Tower, das Museum der Schätze mit archäologischen Funden, die schöne Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit und den Bischofspalast.
Die touristische Infrastruktur Irlands ist gut entwickelt. Die Hotels sind gemütlich, sauber und bieten europäischen Service. Das Essen in den örtlichen Lokalen ist lecker, aber ziemlich teuer, ein Mittagessen kostet mindestens 20 Euro.
Demokratische Preise findet man in Bistros und Pubs, die günstigste Option ist, selbst zu kochen, mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt oder vom Markt.
Wie kommt man hin?
- Es gibt in der Hochsaison eine Direktfluglinie von Moskau nach Dublin, ganzjährig fliegen Flüge aus großen europäischen Städten.
- Außerdem kommen Fähren aus europäischen Ländern hierher.
- Von Dublin aus fahren Busse entlang der Küste.
- Irland hat ein gut ausgebautes Straßennetz, allerdings sind die Landstraßen eng.
- Die beste Art zu reisen ist in einem gemieteten Wohnmobil.
- Zu den Surf-Spots im Nordwesten dauert es etwa drei Stunden Fahrt von Dublin.
Nachtansicht von Dublin, Irland
Irland bleibt im Herzen als ein Land der gastfreundlichen Menschen, unberührten Geschichte, ursprünglichen Natur und mächtigen Wellen.
Video
Sehen Sie sich ein spannendes Video über irische Surfer an: