Streetboard
Im breiten Spektrum der verschiedenen „Boards“ – Bretter, die für das Fortbewegen auf festen Oberflächen, Schnee oder Wasser gedacht sind – kann man mittlerweile leicht den Überblick verlieren.
Auch die Anzahl der professionellen und amateurhaften Sportdisziplinen, die mit diesen Geräten verbunden sind, wächst stetig. Dennoch lässt der Innovationsdrang der Fans dieser aktiven Freizeitgestaltung nicht nach, und fast jedes Jahr werden neue Modelle den Extremsportlern präsentiert.
Manchmal handelt es sich lediglich um Verbesserungen bestehender Modelle, die deren Nutzungseigenschaften optimieren. Gelegentlich entwickeln die Konstrukteure jedoch völlig unerwartete Lösungen, die auf anderen Prinzipien der Fortbewegung basieren.
Was ist ein Streetboard?
Foto eines Streetboards
Aus der Ferne könnte man ein Streetboard für ein gewöhnliches
Skateboard
halten – ebenfalls eine Plattform mit zwei Paar Rädern.
Ja, der Neuzugang in der Familie der Rollbretter hat die optischen Merkmale seines Vorfahren bewahrt. Doch der erste Eindruck täuscht – es gibt erhebliche Unterschiede, sowohl in der Konstruktion des Geräts als auch im Fortbewegungsprinzip.
Kann man sich auf einem klassischen Skateboard auf einer ebenen Fläche ohne Gefälle fortbewegen, ohne sich vom Boden abzustoßen oder gezogen zu werden? Wahrscheinlich nicht. Doch mit einem Streetboard ist dies mühelos möglich – und darüber hinaus kann man damit sogar Steigungen überwinden.
Die Idee, die Konstruktion des Skateboards grundlegend zu überarbeiten, kam Anfang der 90er Jahre zwei jungen Enthusiasten aus Johannesburg in Südafrika, den Studenten Oliver Macleod-Smith und James Fisher.
„Warum sollte man die vordere und hintere Achse des Boards nicht voneinander trennen und ihre Position im Raum unabhängig machen?“
Gesagt, getan! Für jedes Räderpaar wurde eine eigene bewegliche Plattform (Kick-Plate oder Foot-Plate) entwickelt, die durch ein Scharnier mit einem Kunststoffsteg – dem sogenannten Deck (Cross-Bar) – verbunden wurden.
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Snowboard oder Ski – was ist besser und womit sollte man anfangen, wenn man beides noch nie ausprobiert hat? Die Antwort finden Sie in diesem Artikel .
So entstand eine Art Skateboard, das in drei Teile geteilt wurde, mit beweglichen vorderen und hinteren Plattformen.
Snakeboard
Die Konstruktion war gelungen und erfüllte die Erwartungen ihrer Schöpfer – mit dem neuen Gerät konnte man sich fortbewegen, ohne sich vom Boden abzustoßen, indem man zickzackartige Bewegungen ausführte, die an die Fortbewegungsweise einer Schlange erinnern. Daher stammt auch der erste Name: Snakeboard (snake bedeutet auf Englisch „Schlange“).
Die jungen Erfinder gründeten sogar die Firma „Snakeboard USA“ und begannen mit der Serienproduktion ihrer Snakeboards.
Die neuen Boards fanden schnell Anhänger, und es wurden sogar regelmäßig Wettbewerbe auf relativ hohem Niveau veranstaltet.
Die frühen Snakeboards unterschieden sich von den modernen Streetboards hauptsächlich durch die Form und Konstruktion des Cross-Bars – das war schlicht ein Profilsteg zwischen den beiden Plattformen, der aus Kunststoff oder Metall gefertigt war. Es fehlte dem Gerät eindeutig an der notwendigen Stabilität.
Zudem waren Snakeboards in der Anfangszeit nicht mit Fußhalterungen ausgestattet. Das reichte zwar für das Fortbewegen, machte es jedoch unmöglich, selbst einfachste Sprungtricks auszuführen.
Logo von Dimention Boards
Diese Art von Board erfuhr im Jahr 2000 bei der Firma „Dimention Boards“ eine Weiterentwicklung.
Die Konstruktion und das Erscheinungsbild des Geräts wurden leicht verändert – der Cross-Bar wurde breiter, er hatte nun eine Plattformform und bestand aus gebogener Schichtholzverleimung, die Scharniermechanismen wurden verbessert.
Mit der Zeit wurden an den beweglichen Plattformen weiche Fußhalterungen für den Sportler angebracht. Das Board erhielt auch einen neuen Namen: Streetboard.
Die Produktion von Streetboards erweiterte sich, es entstanden zahlreiche Amateur- und sogar professionelle Sportclubs. Allmählich begann das Board auch auf russischen Territorien Fuß zu fassen.
Das Thema ist hierzulande allerdings noch recht neu und wenig durch Werbung bekannt, aber Anhänger finden Wege, sie zu kaufen, und einige versuchen sogar, die Boards selbst herzustellen.
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Was ein Waveboard ist und wie man es fährt, lesen Sie hier .
Nicht immer erlaubt das Wetter, das Board an die frische Luft zu bringen. Für Fingerboarding braucht man jedoch nicht viel Platz – ein Schreibtisch reicht vollkommen aus.
Detaillierte Beschreibung der Konstruktion eines Streetboards
Streetboard-Konstruktion
Ein Streetboard ist eine bewegliche Konstruktion, die aus drei miteinander verbundenen Brettern (Decks) besteht.
Vorderes und hinteres Deck (Footplates) sind völlig symmetrisch in ihrer Form. Sie werden aus hochwertigem, hartem Sperrholz oder aus Verbundmaterialien (Sperrholz-Polymer) hergestellt. Der vordere Teil der Footplate ist leicht wie ein Ski geformt.
Cross-Bar – das zentrale Deck des Streetboards. Es wird aus den gleichen robusten Materialien wie die Footplates gefertigt. An der Vorder- und Rückseite befinden sich “Ohren” für das Scharnier, das es mit den vorderen und hinteren Decks verbindet.
Scharniere, die die Beweglichkeit der Plattform gewährleisten, können entweder mit herkömmlichen Wälzlagern (Nadellager oder Kugellager) oder mit modernen Teflon-Gleitlagern ausgestattet sein. Die Scharnierverbindung ermöglicht es, die Footplates bis zu einem Winkel von 35-40 Grad zu beiden Seiten der zentralen Achse des Boards zu drehen.
An der Unterseite jeder Footplate wird mittels Schrauben ein Metallträger (in der Regel aus einer Aluminiumlegierung) befestigt – Achse oder Truck, auf dem die Räder montiert sind.
Streetboard-Räder bestehen aus Polyurethan und sind je nach Beschaffenheit des Untergrundes in verschiedenen Härtegraden erhältlich, beispielsweise für Asphalt oder für künstliche Strecken in Skateparks. Die Räder sind mit Standard-Wälzlagern an den Achsen der Trucks montiert.
Fußriemen befinden sich auf der Oberseite der Footplates und sind so konzipiert, dass die Füße des Sportlers direkt über der Achse der Scharnierverbindung des Decks liegen.
Moderne Streetboard-Modelle werden in mehreren Standards hergestellt:
World Streetboard Association (WSA)
Lowboard New Standard'12 (LNS-12)
GrossoPivotboardStandard (GPS)
Es gibt keine grundlegenden Unterschiede – die Modelle variieren in den Abmessungen, Proportionen, der Höhe der Trucks und dem Material der Decks.
Bei modernen Streetboards des Standards LNS-12 sind die Zentren der Scharnierachsen um 10 mm zur Mitte hin von den Radachsen verschoben, was die Konstruktion des Boards erheblich verstärkt hat, ohne die Fahreigenschaften zu beeinträchtigen.
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Wie fährt man ein Streetboard?
Wie man ein Streetboard fährt
Obwohl das Fahren eines Streetboards eine hohe Koordination von Bewegungen der Füße, Arme und des Körpers erfordert, ist es nicht übermäßig kompliziert und wird von Anfängern in der Regel leicht erlernt.
Besonders einfach ist es für Menschen, die bereits Erfahrung mit anderen Boards haben – sie haben in der Regel keine Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten.
Zuerst muss entschieden werden, welcher Fuß vorne stehen soll. Sollte das unklar sein, kann ein kleiner Test durchgeführt werden – ein paar Schritte anlaufnehmen und auf einer glatten Oberfläche (Eis, Fliesenboden, Parkett etc.) gleiten. Der Körper wird instinktiv den richtigen Fuß nach vorne setzen. In der Regel ist das bei Rechtshändern der linke Fuß.
Wer zum ersten Mal auf ein Streetboard steigt, muss sich zunächst nicht anschnallen – anfangs sind keine Tricks geplant, und die Möglichkeit, im Falle eines Fehlversuchs schnell abzuspringen, kann sehr hilfreich sein. Der Fuß sollte so positioniert werden, dass die Scharnierachse (Kingpin) sich in der Mitte der Fußsohle befindet.
Die erste Vorübung besteht darin, die Füße synchron zur Mitte hin zu bewegen und sie dann wieder auseinanderzuziehen. Die Bewegungen sollten glatt und ruckfrei sein, synchron mit beiden Füßen. Gleichzeitig muss das Gleichgewicht gehalten werden.
Die nächste Übung besteht aus Bewegungen des Körpers und der Arme. Am Anfang kann der vordere Arm vollständig horizontal ausgestreckt werden, um einen größeren Hebel zu erhalten. Die Schulter wird vollständig zur Seite gedreht und anschließend so nah wie möglich zur Brust geführt. Auch das ist nicht schwierig, solange das Gleichgewicht gehalten werden kann.
Wenn die ersten grundlegenden Übungen beherrscht werden, können die Bewegungen von Armen und Beinen kombiniert werden. Alles muss weiterhin synchron erfolgen: Die Zehen der Füße weisen zur Mitte - die vordere Schulter wird zur Brust gezogen; die Zehen bewegen sich nach außen – die Schulter und der Arm werden mit maximalem Schwung zur Seite geführt. Die Hauptkraft zur Bewegung des Boards wird durch die Körperbewegung des Sportlers auf das Board übertragen.
Wenn das alles klappt, muss nur noch eine energische Bewegung mit der Schulter gemacht werden, um in Bewegung zu kommen – und schon rollt das Streetboard in geschwungenen Bahnen, wobei es allmählich an Geschwindigkeit zunimmt.
Um es noch klarer zu machen, schaut euch dieses Video an:
https://www.youtube.com/watch?v=68SPq7UDWys
Es wird definitiv gelingen, und wenn die ersten Meter gemeistert sind, kommen nach und nach auch Erfahrung und eine elegante Fahrtechnik hinzu.